Ein Abstecher an die Ostküste und zurück nach Westen
02.10.2017 – 11.10.2017
Zusammen mit unseren neuen Freunden Claudia, Oliver und Neo haben wir das lauschige Plätzchen Nurapolis verlassen und einen grossen Sprung an die Ostküste gemacht. Die Drei wollten noch einen Locationwechsel machen. Wir haben uns spontan dazu entschlossen Ihnen zu folgen und so sind wir nach 3 Stunden am Capo Ferrato, am Ende des Strandes der bekannten Costa Rei gelandet. Nach einem Großeinkauf, um für die nächsten Tage sowohl kulinarisch als auch den Flüssigkeitshaushalt betreffend auf der sicheren Seite zu sein, ging es am frühen Nachmittag auf den erloschenen Vulkan Monte Ferru. Die Ausblicke vom Berg auf das Capo und die sich rechts und links anschließenden kilometerlangen Strände waren die Anstrengungen in der erstaunlich warmen Oktobersonne auf jeden Fall wert.
Urlaube gehen leider immer zu Ende und so waren wir nach 3 Tagen wieder „Alleinreisende“. Unsere drei kurzzeitigen Reisegefährten haben sich zurück auf den Weg nach Westen in Richtung Fähre gemacht (nicht ohne vorher noch ein Love-Peace&Happines-Festival zu besuchen), wir blieben noch einige Tage mit Trennungsschmerz nach diesen intensiven Tagen am Capo zurück. „Endlich“ war mal Zeit für einige Hausmeistertätigkeiten, für das Pflegen der Homepage und für ausgiebige Bäder im schönen Meer. Auch das Wandern kam wieder nicht zu kurz. Aufs Capo Ferrato hinaus sollte es gehen – nicht wie alle anderen über den pistenartigen Weg, sondern unten an der Felsenkliffküste entlang. Diese Kletterei hat uns wieder mal großen Spaß gemacht auch wenn wir nach der Rückkehr auf den Platz ganz schön erledigt waren – sind wir doch einige Stunden unterwegs gewesen.
Da wir durch unseren spontanen Trip nach Osten einen Teil der Westküste ausgelassen haben, haben wir uns entschlossen wieder zurück auf die andere Seite der Insel zu fahren. Nach 2 stündiger Fahrt haben wir dabei einen Zwischenstopp bei der Tropfsteinhöhle im ehemaligen Straßentunnel bei Dosmusnovas gemacht. Die Stadtväter haben 1999 beschlossen, die Höhle für den Autoverkehr zu sperren und den Fußgängern zu überlassen. Nach einer Stärkung auf dem dazugehörigen, schön angelegten Picknickgelände staunten wir nicht schlecht über die teils noch tropfenden Steine und vor allem über das schöne Waldgebiet auf der anderen Seite. Leider gab es hier wie so oft auf der Insel keine ausgewiesenen Wanderwege und das Gewirr an Pisten, Wegen und Pfaden ohne Karte, Schilder o.ä. zu erkunden ohne sich zu Verfransen ist beliebig mühsam. Den anschließenden Sundowner und die Nacht verbrachten wir am ruhigen Parkplatz direkt am Strand von Fontanamare. Bereits von hier aus konnten wir einen Blick auf den 132 Meter hohen Monolithen Pan di Zucchero werfen der weiß aus dem blauen Meer aufragt. Am nächsten Morgen haben wir ihn vom Strand in Masua auch ganz aus der Nähe betrachtet.
Die Westküste hier in dieser Umgebung ist stark vom mittlerweile stillgelegten Bergbau geprägt. Überall findet man verlassene Minengelände mit Gebäuden, die sich selbst überlassen werden und die sich die Natur Stück für Stück wieder zurückholt. So auch in Buggeru. Von hier aus führt ein Wanderweg zurück an der Küste zur Cala Domestica, zwei kleineren Stränden in einer fjordartigen Bucht. Leider war der Wanderweg an der Klippe kaum ausgewiesen und zugewuchert und nachdem wir uns durch die Macchia die Beine genügend zerkratzt hatten wechselten wir auf den Normalweg – eine Piste. Die angepriesenen Strände haben uns nicht sehr beeindruckt – leider wird durch die verwinkelte Lage dort sehr viel Treibgut angeschwemmt und das Wasser war dementsprechend trüb und verschmutzt. Der Weg durch den Felsentunnel vom einen Strand zum anderen hingegen ist dennoch außergewöhnlich.
Nach einem kurzem Wanderabstecher auf einer alten römischen Straße zum Tempio di Antas (römisches Heiligtum aus dem 3. Jh v. Chr.) am nächsten Tag haben wir ihn gefunden – unseren Traumstrand. Nach langer Kurverei auf einer auf den Kamm einer Hügelkette gebauten Straße lag er vor uns – der Strand von Scivu. Mit in der Nachsaison geduldetem Übernachten auf dem kostenlosem Parkplatz hinter den hohen Dünen, glasklarem Wasser, traumhaftem Wetter und wieder mal netter Gesellschaft von Eva und Bruno mit ihren beiden Töchtern Elina und Shanta und ihrem Mercedes 1017 werden wir hier erst mal wieder ein paar Tage den Anker werfen.