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never stop

Spanien

Erfahrungswerte in Murcia

Nach einigen aufregenden Tagen im schönen Valencia wollten wir wieder in die Natur und haben uns von der Beschreibung eines Stellplatzes in der Nähe von Murcia anlocken lassen. Der Platz ist zwischen Orangen- und Zitronenplantagen sehr schön gelegen und zum kilometerlangen Radweg am Rio Segura nur einen Katzensprung entfernt. Der Stellplatz hat uns füllstandsabhängig mal mehr und mal weniger gut gefallen, d.h. waren weniger Mitcamper auf dem Platz war’s prima, bei mehr war er einfach zu kuschelig. Zudem haben wir festgestellt dass es in dieser Reisezeit wider erwartend gar nicht so leicht ist, auf den Stellplätzen unterzukommen. Mit uns haben sich etliche Andere in Ihren Weißwaren auf dem Weg in den Süden gemacht um dort zu überwintern. Den Altersdurchschnitt der Mitreisenden senken wir dabei nicht mal im Promillebereich. Die Campingplätze, die wohl teilweise über 1000 Stellplätze haben, sind etliche Monate im Voraus ausgebucht, die Stellplätze stark frequentiert und sogar die eigentlich illegalen Wildstehplätze an den Stränden sind voll – bis die Polizei diese mal wieder räumt. 

Auch über Spanien und die Spanier haben wir mittlerweile einiges gelernt. Immer herausgeputzt, selbst auf der morgendlichen Gassirunde mit ihren hundeähnlichen Ratten, sind sie sich nicht zu schade in Stilettos über den Müll vor Ihrer Gartenpforte zu steigen. Am liebsten zünden die zahlreichen Plantagenbesitzer diesen aber vor Ort zusammen mit ihrem Grünschnitt an – und das stinkt zum Himmel … Nun ist es aber keinesfalls so, dass ganz Spanien zugemüllt ist oder brennt – es gibt auch zahlreiche Orte und Gegenden, da ist alles blitzeblank gefeudelt. Den genauen Zusammenhang oder die Ursache haben wir noch nicht herausgefunden – wir sind aber ja noch einige Wochen hier. Einen Heidenspaß hatten wir beim Versuch einen bunten Papageienschwarm zu fotographieren – allerdings waren es nach genauerer Betrachtung nur profane, angemalte Tauben – ein regionaler Machosport. Ansonsten sind die Spanier sehr freundlich und hilfsbereit – allerdings meist nur auf spanisch. Englisch spricht hier kaum jemand. Unsere bereits kommunikationserprobten Hände und Füße schaffen aber auch diese Hürde spielend 🙂 Die Natur und die Strände sind sehr abwechslungsreich und wenn man die zubetonierten Küstenstreifen auslässt, auch wunderschön. 

Schwer begeistert sind wir auch von den Supermärkten – diese sind einfach klasse und an der Auswahl von frischen Produkten nur noch von Frankreich zu toppen.  Mittlerweile wissen wir auch genau wo wir was einkaufen. Guacamole und Ajolli bei Mercadona, Fisch und Fleisch bei Carrefour und das beste Brot gibt es bei Consum. Zum Essen aus gehen wir kaum und wenn dann auf ein spätes Mittagessen das es hier bis ca 17 Uhr gibt. Abendessen wird in den meisten Lokalen frühestens ab 20 Uhr serviert und dann sitzt man alleine da. Die Spanier werden erst gegen 21 Uhr hungrig. Und da sind wir ja schon müde vom anstrengenden Tag …

Aber zurück zu unserem Stellplatz bei Murcia – wir blieben 9 Tage und haben in der Zeit alle möglichen Touren erradelt und erwandert – teilweise sogar als Duathlon. Das Wetter hat die meiste Zeit gepasst und so hat es auch für einige sehr warme Stunden im Liegestuhl und für einen sehr vergnüglichen Grillabend mit unseren Nachbarn Andrea und Joachim gereicht. Die beiden sind für mehrere Wochen unterwegs mit VW Bus und Quad und erkunden die Pisten Spaniens. 

Nach ein paar Tagen im hübschen Städtchen Aguilas, Küstenwanderung und Strandtag inklusive, flitzten wir durch nach Vera. Auf dem Weg dahin haben wir endlich auch einen anderen LKW samt Besitzer getroffen – noch dazu einen Steyr (Michaelas Favorit). Nach einem kurzen Plausch mit Thomas (er fährt leider in die entgegengesetzte Richtung) und einem Biertausch (Augustiner Weißbier aus unseren Beständen gegen ein Helles der letzten kommunalen Brauerei Deutschlands, der Stadtbrauerei Spalt) haben wir das letzte freie Fleckchen auf dem bisher schönsten Stellplatz in Spanien ergattert. Hier sitzen wir das derzeit etwas schlechtere Wetter aus bevor wir ins Naturschutzgebiet Cabo de Gata aufbrechen. 

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